
Untersuchungen Diagnostik
Krebserkrankungen Onkologie
Krebserkrankungen spielen nicht zuletzt wegen der gestiegenen Lebenserwartung eine immer wichtigere Rolle in der Medizin. Trotz eines enormen Forschungsaufwandes ist es nach wie vor bei den meisten Krebserkrankungen nicht möglich, sie zuverlässig zu heilen oder gar eine vorbeugende Impfung durchzuführen. Entscheidend für die Prognose des Betroffenen ist daher immer noch eine möglichst frühe, präzise Diagnose der Krankheit und ihres Stadiums. Noch bevor (mit Röntgen oder Magnetresonanztomographie, MRT) Gewebsveränderungen nachgewiesen werden können, ist es mithilfe nuklearmedizinischer Verfahren möglich, die durch das Krebsleiden hervorgerufenen Veränderungen im Stoffwechsel sichtbar zu machen und die optimale Behandlungsstrategie auszuwählen.
Lungenkrebs
Der Lungenkrebs ist beim Mann der am häufigsten zum Tode führende Tumor. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 37 000Menschen (ca. 28 900 Männer, 8 100 Frauen). Vor Therapieeinleitung (Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie) ist es notwendig zu untersuchen, wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet oder sogar in andere Organe gestreut hat (Metastasierung). Hierzu eignet sich in besonderem Maße die Untersuchung mit FDG-PET (Positronen-Emissions-Tomographie).Ventilations- und Perfusionsszintigraphie stehen zur Verfügung, wenn die operative Entfernung eines Lungenflügels geplant ist. Für die Abschätzung der Restfunktion nach dem Eingriff sollte bekannt sein, welchen Anteil an Durchblutung und Belüftung der betroffene Lungenflügel besitzt.
1. FDG-PET
Anwendung/IndikationenMit der FDG-PET-Untersuchung wird in einem einzigen Untersuchungsgang der gesamte Körper untersucht. Dabei wird nicht nur ermittelt, ob die beispielsweise im Röntgenbild sichtbare Gewebsveränderung tatsächlich ein bösartiger Tumor ist oder nicht. Es werden auch mögliche Tochtergeschwülste (Metastasen) im übrigen Körper aufgespürt. Dazu wird ein schwach radioaktiver Zucker (FDG, Fluordesoxyglucose), der sich in Tumorzellen vermehrt anreichert, in den Blutkreislauf injiziert. Mit einer PET-Kamera wird die Verteilung dieses Zuckers in den Körperzellen anhand seiner schwach radioaktiven Strahlung gemessen und bildlich dargestellt. Die Empfindlichkeit(Sensitivität) dieses Verfahrens liegt bei über 90 Prozent, d. h. über 90 Prozent der bösartigen Lungentumoren und seiner möglicherweise vorhandenen Tochtergeschwülste (Metastasen) werden entdeckt.
Untersuchung
Die PET-Untersuchung kann ambulant durchgeführt werden und stellt für den Körper keine besondere Belastung dar. Allerdings sollte die letzte Mahlzeit zwölf Stunden zurückliegen. Die Strahlenexposition bei einer PET-Untersuchung entspricht etwa der natürlichen Strahlenexposition von zwei Jahren (bzw. einem einwöchigen Aufenthalt in den Alpen) und ist unbedenklich.
Im PET-Zentrum wird in eine Unterarmvene eine geringe Menge des FDG injiziert. Es folgt eine kurze Wartezeit von rund 45 bis 90 Minuten, bevor der Patient gebeten wird, sich auf eine Liege in den geräumigen Kameraring des PET-Scanners (Untersuchungsgerät) zu legen. Während der rund 45- bis 90-minütigen Untersuchung sollte sich der Patient nicht bewegen, was durch eine sorgfältige, bequeme Lagerung erleichtert wird. Scheuen Sie sich nicht zu sagen, wenn Ihnen die Lagerung unbequem ist. Der Untersuchungsbefund liegt innerhalb von etwa einer Stunde vor.
2.Ventilations- (Inhalations-)/Perfusionsszintigraphie der Lunge
Anwendung/IndikationenDie Lungenszintigraphie zeigt, ob ein Lungentumor oder seine Metastasen bereits zu einer Störung der regionalen Lungenbelüftung (Versperren der Luftwege durch die Lunge, dargestellt durch die Ventilationsszintigraphie) oder der regionalen Lungendurchblutung (Versperren der Lungengefäße, dargestellt durch die Perfusionsszintigraphie) geführt hat. Zudem kann zusammen mit der Lungenfunktionsprüfung, die Aussagen zur allgemeinen Funktion der Lunge macht, festgestellt werden, ob nach operativer Entfernung des befallenen Lungenflügels der verbliebene Lungenflügel der Gegenseite in der Lage ist, für eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Körpers zu sorgen.
Untersuchung
Bei der Ventilations-/Inhalationsszintigraphhie kommen markierte Edelgase oder Aerosolpartikel (Aerosol) zum Einsatz, die über eine Atemmaske eingeatmet werden. Für die Perfusionsszintigraphie werden radioaktiv markierte Bluteiweißpartikel (Serumalbumin) in eine Vene injiziert. Es werden Aufnahmen der Lunge in verschiedenen Ansichten angefertigt, die Bilder in einem Computer gespeichert und dann ausgewertet. So erhält der Lungenchirurg für die Operationsplanung exakte Informationen zur regionalen Lungenfunktion.
