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Diagnostische Verfahren

Hirn

Datscan (Iod-123-Ioflupan)

Bei Morbus Parkinson kommt es zum Absterben bestimmter Nervenzellen, was durch eine verringerte Aufnahme einer radioaktiven Substanz (Iod-123-Ioflupan) in diesen Zellen sichtbar gemacht werden kann. Mit einer Gammakamera wird die Verteilung der Substanz erfasst, um Parkinson von anderen Erkrankungen wie einem essentiellen Tremor zu unterscheiden und die Diagnose zu bestätigen.

Hirnperfusions-Szintigraphie (Tc-99m- HMPAO)

Um herauszufinden, ob eventuell die Blutversorgung des Gehirns durch verengte Blutgefäße eingeschränkt ist, kann eine Hirnperfusions-Szintigraphie mit Tc-99m-HMPAO (Hexamethylpropylenaminooxim) durchgeführt werden. Die Substanz reichert sich in gut durchbluteten Bereichen des Gehirns an, die Gammakamera stellt ihre Verteilung dar. Diese Untersuchung hilft, Durchblutungsstörungen im Gehirn zu erkennen, wie sie bei Schlaganfällen, Demenz oder Epilepsie auftreten können.

 

Schilddrüse und Nebenschilddrüse

Schilddrüsenszintigraphie

Die Schilddrüsenszintigraphie untersucht Funktion und Struktur der Schilddrüse. Ein schwach radioaktives Radiopharmakon, das von der Schilddrüse aufgenommen wird, wird injiziert. Die Verteilung des Stoffes zeigt, ob und wie aktiv Knoten („heiße“ bzw. „kalte“ Knoten) oder die gesamte Schilddrüse arbeiten, z. B. bei einer Über- oder Unterfunktion.

Nebenschilddrüsen-Szintigraphie

Mit der Nebenschilddrüsen¬-Szintigraphie können vergrößerte, überaktive Nebenschilddrüsenadenome lokalisiert werden (z.B. bei primärem Hyperparathyreoidismus). Dafür wird meist Technetium-99m-MIBI injiziert, das sich in überfunktionellem Gewebe anreichert. Eine Gammakamera erfasst die Verteilung, um Adenome oder Hyperplasien sichtbar zu machen. Dieses Verfahren wird insbesondere bei primärem Hyperparathyreoidismus zur präoperativen Lokalisationsdiagnostik eingesetzt.

Bei primärem Hyperparathyreoidismus hat die F-18-Cholin-PET/CT bzw. -PET/MR in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da sie aufgrund einer höheren Sensitivität und Präzision insbesondere bei schwierigen bzw. kleinen Adenomen oder unklaren Fällen eine genauere Diagnose bietet.

 

Herz

Myokardszintigraphie

Dieses Verfahren bewertet die Durchblutung des Herzmuskels, insbesondere unter Belastung. Das Radiopharmakon reichert sich in den Blutgefäßen des Herzens an und ermöglicht es, Schäden an der Herzmuskulatur oder Durchblutungsstörungen zu erkennen, oft noch bevor Symptome auftreten.

 

Lunge

Lungenszintigraphie

Dieses Verfahren bewertet die Durchblutung (Perfusion) und Belüftung (Ventilation) der Lunge. Das verabreichte Radiopharmakon reichert sich im Lungengewebe an und wird mit einer speziellen Kamera sichtbar gemacht. Es wird eingesetzt, um Lungenembolien oder andere Durchblutungsstörungen zu erkennen und die Lungengesundheit zu beurteilen.

 

Niere und Nebenniere

Nierenfunktionsszintigraphie (Tc-99m-MAG3/Tc-99m-DTPA)

Die Nierenfunktionsszintigraphie bewertet die Leistung der Nieren, die Durchblutung sowie den Harnabfluss. Während Tc-99m-MAG3 in der Regel für die Erkennung von Obstruktionen oder Störungen im Harnabfluss eingesetzt wird, ist die Szintigraphie mit Tc-99m-DTPA besonders hilfreich zur Beurteilung der glomerulären Funktion und der Nierenfiltrationskapazität.

Statische Nierenszintigraphie (Tc-99m-DMSA)

Das für die statische Nierenszintigraphie verwendete Technetium-99m-DMSA reichert sich in den Nierenrinden an und dient neben der seitengetrennten Funktionsbeurteilung vor allem der Beurteilung der Nierenstruktur und der Erkennung von Nierenschäden wie Infarkten, Narbengewebe oder zystischen Veränderungen. Das Verfahren wird häufig zur Diagnostik von Niereninfektionen oder kongenitalen Fehlbildungen eingesetzt.

Nebennieren-Szintigraphie (Jod-123-MIBG)

Das radioaktiv markierte I-123-MIBG ist dem Noradrenalin sehr ähnlich und reichert sich in Katecholamin-produzierenden Tumoren der Nebennieren, wie Phäochromozytomen und Neuroblastomen, an. Auf diese Weise wird die Lokalisation von gut- und bösartigen Nebennierentumoren sowie deren Metastasen ermöglicht.

 

Magen-Darm-Trakt

Ösophagusszintigraphie

Die Ösophagusszintigraphie wird verwendet, um die Speiseröhrenmotilität und die Schluckfunktion zu beurteilen und hilft bei der Diagnose von Erkrankungen wie Achalasie oder Refluxkrankheit. Sie kann auch bei bestimmten Erkrankungen wie der Sklerodermie eingesetzt werden, bei denen der Nahrungstransport in der Speiseröhre verlangsamt ist. Dabei wird ein schwach radioaktiv markierter Brei in kleinen Portionen geschluckt und mit einer Gammakamera verfolgt, um die Bewegungen des Nahrungsbreis zu beobachten.

Magenentleerungsszintigraphie

Die Magenentleerungsszintigraphie misst die Geschwindigkeit, mit der der Magen entleert wird, und dient der Diagnose von Gastroparese (verzögerte Magenentleerung) sowie anderen Magen-Darm-Motilitätsstörungen. Sie ermöglicht die objektive Beurteilung von Veränderungen im Nahrungstransport im Magen, etwa bei Diabetes mellitus, Magenausgangsstenose oder dem Dumping-Syndrom. Dabei trinkt der Patient eine schwach radioaktiv markierte Testmahlzeit (z. B. Haferbrei), und die Magenentleerung wird mit einer Kamera überwacht und aufgezeichnet.

SeHCAT-Test

Der SeHCAT-Test misst die Gallensäureresorption im Dünndarm. Er ermöglicht die Quantifizierung des Gallensäureverlusts, beispielsweise bei ungeklärter Diarrhö oder Verdacht auf ein Gallensäureverlustsyndrom. Nach der Gabe des radioaktiven Arzneimittels werden Messungen bis zum 7. Tag durchgeführt, wobei die verbliebene Aktivität als Prozentsatz des Ausgangswertes (7-Tage-Retention) angegeben wird.

Gastroösophageale Refluxszintigraphie

Refluxkrankheiten wie z. B. der gastroösophageale Reflux bewirken einen Rückfluss von Speisebrei in die Speiseröhre. Diese Eigenschaft macht man sich bei der gastroösophagealen Refluxszintigraphie zunutze, indem eine radioaktive Substanz zusammen mit einer Mahlzeit verabreicht wird, die der Patient schluckt. Mit einer Gammakamera wird anschließend verfolgt, ob und wie viel von dieser Substanz in die Speiseröhre zurückfließt. Die Untersuchung hilft, die Häufigkeit und Schwere des Refluxes zu messen und die Schädigung der Speiseröhre durch den Rückfluss von Magensäure zu beurteilen.

Leber-Gallenblasenszintigraphie (HIDA-Szintigraphie)

Mittels der HIDA-Szintigraphie können die Funktion der Gallenblase und der Gallenwege überprüft werden, insbesondere zur Diagnose von Cholezystitis oder Gallenwegsobstruktionen. Der Tracer wird über die Galle in die Gallenblase transportiert, und mit einer Gammakamera die Gallenblase und der Gallenabfluss beobachtet. Diese Untersuchung kommt v.a. zum Einsatz, wenn andere Untersuchungen wie Ultraschall keine klaren Ergebnisse liefern.

Nachweis eines Meckel-Divertikels (Tc-99m-Pertechnetat)

Die Szintigraphie mit Tc-99m-Pertechnetat hilft, Blutungen und Entzündungen, die durch ein Meckel-Divertikel verursacht werden, zu diagnostizieren. Meckel-Divertikel enthalten manchmal magenspezifisches Gewebe, das Tc-99m-Pertechnetat aufnimmt, wodurch sie mit einer Gammakamera sichtbar gemacht werden können. Dies ist besonders wichtig, wenn das Divertikel zu unerklärlichen Blutungen oder Bauchschmerzen führt.

Blutungsquellensuche mit Tc-99m-markierten Erythrozyten

Werden Blutungen im Gastrointestinaltrakt vermutet, kann es hilfreich sein, den Blutungsort mithilfe von radioaktiv markierten Erythrozyten (rote Blutkörperchen) zu finden. Diese markierten Zellen zeigen an, wo im Körper eine Blutung stattfindet, weil sie sich dort ansammeln. Mit einer speziellen Kamera können so auch kleine Blutungen entdeckt werden.

 

Leber

Leberfunktionsszintigraphie

Bei der Leberfunktionsszintigraphie eine schwach radioaktiv markierte Substanz injiziert und über die Galle in die Leber und Gallenblase transportiert. Mit einer Gammakamera wird die Verteilung des Markers verfolgt, um Störungen der Leber- oder Gallenblasenfunktion, wie etwa Gallenblasenentzündungen, Gallengangsobstruktionen oder Lebererkrankungen, zu erkennen und zu diagnostizieren. Sie wird oft bei Verdacht auf gallenwegsbedingte Erkrankungen eingesetzt.

 

Milz

Milzszintigraphie

Die Milzszintigraphie dient dazu, eventuelle Milzreste oder eine Regeneratmilz, die nach einer Splenektomie (Milzentfernung) übrigbleiben können, oder das Vorhandensein einer Nebenmilz sichtbar zu machen. Dazu wird eine radioaktive Substanz (meist mit Tc-99m markiert) in den Körper injiziert, die sich in der Milz anreichert. Mit einer Gammakamera wird die Verteilung im Körper verfolgt, um abnormales Milzgewebe zu identifizieren, das nach der Operation noch vorhanden sein könnte.

 

Prostata

PSMA-Szintigraphie (Tc-99m)

Die PSMA-Szintigraphie mit Technetium-99m wird zur Darstellung von Prostatakrebs eingesetzt, insbesondere bei metastasiertem oder wiederkehrendem Prostatakarzinom. Das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) ist ein Protein, das in hohen Konzentrationen auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen und deren Metastasen vorkommt. Mit Hilfe einer radioaktiven Substanz, die gezielt an PSMA bindet, können der Tumor und seine Metastasen sichtbar gemacht werden. Die Gammakamera erfasst die Verteilung im Körper, um den Tumor und mögliche Metastasen zu lokalisieren.

 

Lymphsystem

Wächterlymphknoten-Szintigraphie (Tc-99m-Nanokollid)

Der Wächterlymphknoten gilt als erster Lymphknoten, in den Tumorzellen abfließen. Mithilfe der Wächterlymphknoten-Szintigraphie kann dieser präoperativ markiert und identifiziert werden. So ist es möglich, den Lymphknoten operativ gezielt zu entfernen und histologisch zu untersuchen. Ziel der Szintigraphie ist es, die Anzahl der zu entfernenden Lymphknoten zu verringern, was wiederum das Risiko von Nebenwirkungen minimiert. Sie kommt v.a. bei Tumoren wie dem Mammakarzinom, malignen Melanom und Prostatakarzinom zum Einsatz.

Lymphszintigraphie der Extremitäten (Tc-99m-Nanokollid)

Die Lymphszintigraphie wird unter anderem verwendet, um Lymphtransportstörungen wie Lymphödeme zu diagnostizieren und von anderen Ursachen für Schwellungen in den Extremitäten, wie Lipödemen, abzugrenzen. Dabei wird Tc-99m Nanokolloid in das Gewebe der Extremitäten injiziert, wo es sich über das Lymphsystem verteilt. Das Verfahren gestattet eine detaillierte Beurteilung der Lymphdrainage und hilft, Störungen im Lymphabfluss sichtbar zu machen.

 

Knochen und Gelenke

Skelettszintigraphie (Tc-99m-MDP bzw. -HDP)

Bei der Skelettszintigraphie werden Knochenstoffwechsel und -struktur untersucht. Das radioaktive Isotop Technetium-99m wird an einen Tracer (Methylendiphosphonat, MDP, oder Hydroxymethylendiphosphonat, HPD) gebunden, der sich in Bereichen mit erhöhtem Knochenstoffwechsel anreichert. Mithilfe einer Gammakamera werden diese Anreicherungen visualisiert, was eine präzise Diagnose von Knochenerkrankungen, metastatischen Veränderungen und entzündlichen Prozessen ermöglicht.

Leukozytenszintigraphie

Die Leukozytenszintigraphie dient der Lokalisierung von Infektionen und entzündlichen Prozessen im Körper, wie sie z. B. bei unklaren Infektionsherden, Osteomyelitis oder Infektionen von Endoprothesen auftreten können. Für die Untersuchung werden meist spezielle Antikörper (Tc-99m-markierte Antigranulozytenantikörper) eingesetzt, die gezielt an Granulozyten binden – spezialisierte Abwehrzellen, die bei infektiösen Prozessen eine zentrale Rolle spielen. Eine Gammakamera macht Granulozyten-Ansammlungen sichtbar und ermöglicht damit eine präzise Diagnostik.

 

Hämatologisches System

Bestimmung der Thrombozytenüberlebenszeit und des Hauptabbauortes (In-111-Oxinat)

Das Verfahren der Markierung von Thrombozyten mit In-111-Oxinat dient dazu, die Überlebenszeit der Thrombozyten im Körper zu messen und den Abbauort dieser Zellen zu bestimmen. Ziel ist es herauszufinden, wie lange Thrombozyten im Kreislaufsystem verbleiben und wo sie abgebaut werden. Besonders bei Erkrankungen wie der Immunthrombozytopenie, bei der Thrombozyten verstärkt in der Milz abgebaut werden, kann dieses Verfahren dabei helfen, den Bedarf einer Splenektomie (Milzentfernung) zu beurteilen.

 

Kombinierte Verfahren für neurologische, kardiologische und onkologische Fragestellungen

SPECT/CT

Die SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) ist eine spezielle Form der Szintigraphie, bei der die Kamera nicht nur Bilder aus einer einzigen Richtung aufnimmt, sondern die Strahlung aus verschiedenen Winkeln erfasst und diese Informationen zu einem dreidimensionalen Bild zusammenführt. Dadurch liefert SPECT präzisere und detailliertere Bilder als die herkömmliche Szintigraphie.

Die SPECT/CT kombiniert die funktionelle Bildgebung der SPECT mit der präzisen anatomischen Darstellung der Computertomographie (CT). Dadurch können sowohl die genaue Lage von Abnormalitäten als auch ihre funktionelle Bedeutung besser beurteilt werden. Sie kommt vor allem bei kardiologischen Fragestellungen sowie bei Knochen- und Entzündungserkrankungen zum Einsatz.

PET/CT und PET/MRT

Die PET/CT ist eine kombinierte bildgebende Untersuchung, die funktionelle Informationen aus der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit den detaillierten anatomischen Bildern der Computertomographie (CT) bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) vereint. In der PET werden die Stoffwechselprozesse dargestellt, die z. B. eine Unterscheidung zwischen gut- und bösartigen Gewebsveränderungen ermöglicht. Die CT bzw. MRT liefern zusätzlich präzise Schnittbilder des Körpers für eine eindeutige anatomische Zuordnung. Beide Verfahren zusammen gestatten eine exakte Diagnose und bessere Planung von Behandlungen.

Die PET/CT wird häufig bei der Onkologie eingesetzt, um Tumoren zu erkennen, ihre Ausbreitung zu beurteilen und die Therapieplanung zu unterstützen. Die PET/MRT wird besonders in der Neurologie und Kardiologie, zur Entzündungsquellensuche sowie in der Onkologie bei bestimmten Tumorarten eingesetzt, bei denen die Weichteildarstellung von besonderer Bedeutung ist, wie z.B. bei Hirntumoren, Morbus Alzheimer oder Herzkrankheiten.

Aufgrund ihrer hohen Genauigkeit und Bildauflösung werden sie auch bei speziellen Fragestellungen eingesetzt, wie z. B. beim kongenitalen Hyperinsulinismus oder primären Hyperparathyreoidismus.

 

 

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