
Abstracts der 60. DGN-Jahrestagung 2022

Medizinische Physik / Radiochemie Vorsitz: F. Büther, K. Shi 10:30 - 12:00 Posterausstellung |
|
P5 Einsatz von Thermolumineszenzdosimeter (TLD) zur Personendosimetrie bei der selektiven internen Radiotherapie (SIRT) – Möglichkeiten und Limits M. Mark1, A. Pöllmann1, P. Ritt2, T. Kuwert2, R. Ringler1 1OTH Amberg-Weiden, Medizinphysik, Weiden; 2Universtiätsklinikum Erlangen, Nuklearmedizinische Klinik, Erlangen | |
Ziel/Aim: Durch TLDs können Dosiswerte in gemischten Strahlenfeldern erfasst werden. Dies soll für die vorbereitenden Maßnahmen der Diagnostik und der Therapie im Rahmen der SIRT geprüft werden.Methodik/Methods: Zur Dosismessung wird ein Versuchsaufbau mit zwei exponierten Personen entwickelt. Die TLDs werden mit einem Tc-99 gefüllten Wasserphantom kalibriert und in spezifischen Halterungen für Körper-, Augen- und Oberflächendosis am Versuchsaufbau platziert. Zur Nachstellung von Angiographie und Szintigraphie im Rahmen der SIRT wird ein C-Bogen bei 80 kV, 30 min Durchleuchtungszeit und eine Tc-99m-Quelle mit 150 MBq eingesetzt. Ein großes Wasserphantom dient dabei als Streukörper zur Simulation der/s Patientin/en. Als Praxistest wird die Dosismessung während einer SIRT an unterschiedlichen Positionen bei der Vorbereitung und Applikation der Mikrosphären durchgeführt. Der Beta- und Gamma-Anteil an der Dosis wird durch Filter ermittelt.Ergebnisse/Results: Die Ergebnisse der Messungen am Versuchsaufbau zeigen, dass in 2 Metern Entfernung mit dem C-Bogen eine Exposition von 11-37 µGy entsteht, eine Person direkt am Patiententisch im Bereich von 1,1 mGy an den Augen, 1,7 mGy am Körper und 3,4 mGy an den Händen erreicht. Die Tc-99m-Quelle erzeugt demgegenüber Werte von < 0,2 µGy bei einer Person in zwei Metern Entfernung und eine Exposition am Patiententisch von 3,2 µGy an den Augen, 4,8 µGy am Körper und 20 µGy an den Händen. Die Dosismessungen am Klinikum mit Y-90 ergeben bei der genutzten Applikationsapparatur 15 µGy während der Verabreichung von Y-90 selbst, jedoch eine Exposition von 250 µGy bei der Präparation.Schlussfolgerungen/Conclusions: Die Ergebnisse zeigen, dass die größte Exposition durch den C-Bogen zu erwarten ist, während diese durch Tc-99m etwa 350-fach geringere ausfällt. Bei der Applikation der Mikrosphären zeigt sich, dass die Applikationsapparatur aus Kunststoff bereits einen geeigneten Strahlenschutz aufweist. Eine Reduktion der Exposition kann durch eine sichere Handhabung bei der Präparation erreicht werden. TLDs sind geeignet, um Dosismessungen während der SIRT durchzuführen, um Optimierungen des Strahlenschutzes im klinischen Umfeld zu erkennen. |
